Ohne Zweifel, er war eine große, vielleicht DIE Instanz der badischen Mundartkunst. Seine Geschichten und Gedichte sind ein Füllhorn des sprachlichen Ausdrucks im Dialekt. Neben Prosa und Lyrik war er auch der dramatischen Form sehr zugetan. Mit dem SANDKORN verbindet ihn eine lange Geschichte. Neben einigen Live-Auftritten, in denen er seine Zuhörerinnen und Zuhörer auf unnachahmliche Weise in den badischen Mikrokosmos entführte, hat er exklusiv für das Haus auch zwei Theaterstücke verfasst. Im alten Sandkorn-Theater lief 15 Jahre lang seine Komödie „Fuffzich“, die sich um einen runden Geburtstag drehte und 400 Mal gezeigt wurde. Im 2017 neugegründeten SANDKORN stand ab Anfang 2019 die ebenso erfolgreiche Komödie „Tatort – so isch`s wore“ auf dem Spielplan. Ausverkaufte Häuser, ein begeistertes Publikum auch hier. Unvergesslich, wie Harald Hurst in dem Fall zu seiner eigenen Premiere (fast) zu spät kam, sich in letzter Sekunde in den Saal schlich. Nach der sensationell gut laufenden ersten Aufführung verkündete er unter großem Gelächter: „Des hat mir sehr g’falle. Un des SANDKORN hat von meiner Vorlag’ die richtige Stelle g’striche.“
Kaum vorzustellen, dass es nun keine neuen Anekdoten und Geschichten von und mit dem einmaligen Harald Hurst geben wird. Niemand hat dem badischen Menschen und seiner „Gosch“ so kunstvoll ein Denkmal gesetzt wie er.
Unser Mitgefühl gilt den Angehörigen.
In trauriger Stimmung für das gesamte SANDKORN-Team
Erik Rastetter und Daniela Kreiner