Petition des Kulturrings wurde 6.870 Mal unterzeichnet

Auf große Resonanz ist die Petition des Kulturrings Karlsruhe zum nächste Woche anstehenden Doppelhaushalt gestoßen. Die Kluft zwischen den seit Jahren gleichbleibenden öffentlichen Zuschüssen und den jährlich steigenden Kosten wie z.B. den Mieten, den Personal - oder Energiekosten vergrößert sich und wird zu einem strukturellen Problem für die freie Kultur.

Kürzlich hat Ministerin Petra Olschowski in einem BNN-Gastbeitrag auch die Bedeutung der Freien Szene beschrieben, gerade jetzt in diesen anspruchsvollen Zeiten, in denen der Zusammenhalt und das Zusammenwirken der demokratischen Kräfte in unserer Gesellschaft besonders bedeutend ist. Und auch Kulturstaatsministerin Claudia Roth erkennt und weiß längst dass wir in unserer Kulturarbeit „die gesellschaftliche Verantwortung ernst nehmen und in konkretes Handeln umsetzen“.

Die Stadtverwaltung Karlsruhe hat im nächsten Doppelhaushalt eine Kürzung der Kulturförderung von 1,5 Prozent angekündigt. Die Freie Szene fordert hingegen eine Erhöhung der Zuschüsse um 10% mit einer anschließenden Dynamisierung der Zuschüsse gemäß dem Verbraucherpreisindex. Bisher haben sich lediglich die Fraktionen von SPD, KAL und DIE LINKE für eine Dynamisierung der Zuschüsse der freien Kultur ausgesprochen. Eine Mehrheit
besteht im Karlsruher Gemeinderat für das Vorhaben jedoch noch nicht. Es bleibt zu hoffen, dass sich bei den Haushaltsberatungen die entscheidende Mehrheit findet und der Gemeinderat es ernst meint mit der Erhaltung der Kulturellen Vielfalt in Karlsruhe.

Rückfragen zu dieser Pressemeldung?
Nils Menrad, dokKa-Festival, 0171 1935012
Britta Velhagen, Tollhaus, Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!

Karlsruhe 16. November 2023

Petition gegen die Kürzungen der Kulturförderung

Ciao Bella! Der Anfang vom Ende:

Keine Kürzungen der Kulturförderung für die freie Kultur in Karlsruhe!

Der Kulturring Karlsruhe als Verbund zahlreicher freier Kulturinstitutionen bittet um Ihre Unterstützung: Unterschreiben Sie unsere Petition!

Die Stadtverwaltung Karlsruhe hat im nächsten Doppelhaushalt eine Kürzung der Kulturförderung um 1,5 Prozent angekündigt.

Die geplanten Kürzungen sind für uns existenzbedrohend!

Die Kluft zwischen den seit Jahren gleichbleibenden öffentlichen Zuschüssen und den jährlich steigenden Kosten – wie z.B. den Mieten, den Personal - oder Energiekosten – vergrößert sich stetig und wird bereits ohne die geplanten Kürzungen zu einem strukturellen Problem.

Das engagierte, vielfältige freie Kulturprogramm unserer Stadt, das zu Inklusion, Teilhabe, Bildung und nicht zuletzt zu einem erfolgreichen Gemeinwesen beiträgt, wird es infolgedessen vielleicht in Zukunft nicht mehr geben.

Damit sind wir nicht einverstanden und fordern stattdessen:

  • KEINE Kürzungen
  • Eine Erhöhung der Zuschüsse um 10 %
  • Die Dynamisierung der Zuschüsse gemäß dem Verbraucherpreisindex

Helfen Sie uns, die freien Kultureinrichtungen zu retten:

  • Unterschreiben Sie unsere Petition online (Link s.u.)
  • Lesen und teilen Sie unseren Offenen Brief auf Social Media (Facebook, Instagram)
  • Kommen Sie zu unserer Demo am Di, 10.10.23 um 14:50 Uhr auf dem Marktplatz vor dem Rathaus Karlsruhe

zur Petition

Mitwirkende Kultureinrichtungen des Kulturrings:

Das Sandkorn gGmbH, Déjà Vu e.V. (Stummfilmfestival), Die Anstoß e.V., dokKA e.V., Filmboard Karlsruhe e.V., Jazzclub e.V., Jubez e.V., Kinemathek e.V., KOHI Kulturraum e.V., Kulturhaus Mikado e.V., Kulturküche Karlsruhe, Kulturzentrum Tempel e.V., Kulturzentrum Tollhaus e.V., NUN Kulturraum e.V., Panorama e.V., Studentisches Kulturzentrum gGmbH, Subculture and Underground e.V. / Alte Hackerei, Substage e.V., Werkraum e.V.

Offener Brief

Kulturring Karlsruhe e.V. - Alter Schlachthof 19 - 76131 Karlsruhe

Sehr geehrter Herr Oberbürgermeister Mentrup,
sehr geehrter Herr Bürgermeister Käuflein,
sehr geehrte Damen und Herren Stadträtinnen und Stadträte des Karlsruher Gemeinderats,

wir sind mit den angekündigten Kürzungen unserer Zuschüsse NICHT einverstanden und fordern:

  • KEINE Kürzungen
  • eine Erhöhung der Zuschüsse um 10 Prozent.
  • die Dynamisierung der Zuschüsse gemäß dem Verbraucherpreisindex.

 Das Delta zwischen den seit Jahren gleichbleibenden öffentlichen Zuschüssen und den jährlich steigenden Kosten: Mieten, Personalkosten, Energiekosten, etc. wächst. Dies bedeutet sowieso schon jährliche Kürzungen. Die Situation wächst sich bereits zu einem strukturellen Problem aus.

Unsere Einrichtungen bieten seit Jahrzehnten verlässlich ein engagiertes, vielfältiges und internationales Kulturprogramm, für Karlsruhe und die Region, und zwar für jedes Alter. Wir sind Empfänger von Kulturpreisen für hervorragende Programme und Ausrichter von Preisverleihungen. Das ist Stadtmarketing für Karlsruhe im besten Sinne.

Unsere Einrichtungen übernehmen gesellschaftliche Verantwortung. Inklusion, Partizipation und Bildung ist für uns ein alltägliches Anliegen, das wir in unseren Programmen umsetzen. Wir tragen zum gegenseitigen Verständnis bei und bieten Orientierung. Wir sind Identitätsstifter und Impulsgeber der Demokratie – und stellen uns dieser Aufgabe kontinuierlich.

Unsere Einrichtungen öffnen die Türen für das Ehrenamt. Hier kann man sich problemlos engagieren, Einblicke in die Freie Szene erhalten und sich einbringen.
Mit unseren Räumen bieten wir Spielflächen und Voraussetzungen für bürgerliches und kulturelles Engagement.

Unsere Einrichtungen nehmen sich seit einigen Jahren konsequent dem Thema Nachhaltigkeit an. Wir bieten Workshops, Vorträge und Kongresse an, lernen voneinander, vernetzen uns und sind Vorbilder, da Kultureinrichtungen nachweislich als glaubhaft gelten.

Unsere Einrichtungen praktizieren einen basisdemokratischen Umgang und trainieren die Teams und damit auch die Besucher:innen in einem respektvollen Umgang miteinander.
Kontroverse und Diskurs sind an der Tagesordnung und für uns die Voraussetzung für eine offene Gesellschaft.

Unsere Einrichtungen engagieren sich in den jeweiligen Branchenverbänden, übernehmen dort ebenfalls kulturpolitische Verantwortung und entlasten durch bewilligte Zuschussanträge von Land und Bund das Stadtsäckel.

Die Zeit der Pandemie haben die Einrichtungen des Kulturring Karlsruhe weitgehend selbst gemeistert:
Projektideen, Zuschussanträge bei Bund und Land, vernetzte Programm-Angebote haben uns durch diese Zeit gerettet und dem Publikum interessante Kulturbesuche ermöglicht.
Dankenswerterweise hat der Gemeinderat ein Kultur-Paket von 2,5 Mio. geschnürt. Wir haben dieses Paket so gut wie gar nicht angerührt. Vor diesem Hintergrund sind die Kürzungen, die für den Ausgleich der Defizite nur ein Tropfen auf dem heißen Stein sind, für uns unbegreiflich!

Wir sind darauf angewiesen, dass die kulturelle Verantwortung, der wir gerecht werden, von Ihnen mitgetragen wird – für die Stadtgesellschaft.

Die kulturpolitischen Vertreter:innen der Fraktionen wissen bestens über uns Bescheid, wir müssen uns nicht mehr erklären. Wir haben Veranstaltungszahlen und Besucherzahlen geliefert, und wir haben über unsere finanzielle Ausstattung gesprochen.

Die Vielfalt der kulturellen Angebote, die sich an vielen unterschiedlichen Identifikationsorten der Stadt abbildet, trägt nachweislich zum Zusammenhalt bei.

Jetzt liegt es an Ihnen, wie sich Karlsruhe in den nächsten Jahren als Gesellschaft entwickelt.

Erkennen Sie diese Verantwortung?
Sorgen Sie für eine solide finanzielle Ausstattung unserer Einrichtungen, um Bestand und Weiterentwicklung zu ermöglichen.

Wir fordern:

  • KEINE Kürzungen
  • eine Erhöhung der Zuschüsse um 10 Prozent.
  • die Dynamisierung der Zuschüsse gemäß dem Verbraucherpreisindex.

 

Mit freundlichen Grüßen

DAS SANDKORN gGmbH

Déjà Vu e.V. (Stummfilmfestival)       

Die Anstoß e.V.                                   

dokKA e.V.                                          

Filmboard Karlsruhe e.V.                   

Jazzclub e.V.                                       

Jubez e.V.                                           

Kinemathek e.V.                                

KOHI Kulturraum e.V.

Kulturhaus Mikado e.V.

Kulturküche Karlsruhe

Kulturzentrum Tempel e.V.

Kulturzentrum Tollhaus e.V.

NUN Kulturraum e.V.

Panorama e.V.

Sau e.V.

Studentisches Kulturzentrum gGmbH

Substage e.V.

Werkraum e.V.

Aktuelle Jobangebote im SANDKORN

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Wir trauern um GÜNTER KNAPPE

Günter Knappe sw

Die Gesellschafter*innen sind fassungslos wie alle Mitarbeiter*innen des SANDKORN. Unser Freund Günter Knappe ist tot. Er wurde unerwartet mitten aus dem Leben gerissen.

Günter Knappe hat ab dem Spätsommer 2017 entscheidend an der Neugründung des SANDKORN mitgewirkt. Als Gründungsgesellschafter war er zusammen mit Ullrich Eidenmüller und Martin Wacker von Anfang an mit großer Tatkraft an der Rettung der Spielstätte im Theaterhaus am Mühlburger Tor beteiligt. Von Herbst 2017 an war er zusammen mit dem neuen Künstlerischen Leiter Erik Rastetter als Geschäftsführer des Theaters tätig, bevor er seine Stelle im März 2019 an Daniela Kreiner übergab.

Er brachte sich auch im kreativen Bereich als Autor und Regisseur ein und war bei den Produktionen „1968 – Als der Planet Feuer fing“ (2018), „Summertime“ (2019) oder „Don’t worry, be happy“ (2020/21) entscheidend beteiligt. Er führte bei der musikalischen Satire „Wir wollen Meer“ (2022) Regie, ebenso wie bei „Kabarettnotstand“ (2020). Im November 2022 hatte das von ihm verfasste und inszenierte Klassenzimmerstück „Lotta und Paul wollen die Welt retten“ Premiere. Zuletzt arbeitete er gemeinsam mit Erik Rastetter am Skript der Musiktheaterproduktion „Völlig losgelöst – Kalter Krieg und heiße Rhythmen“, deren Premiere für September 2023 geplant ist.

Günter Knappe war ein inspirierender Freigeist und Mentor. Er wird uns an allen Ecken und Enden fehlen!

Wir sind mit großer Anteilnahme in Gedanken und mit dem Herzen bei seiner Frau Evelyn Knappe und den Angehörigen. Sein plötzlicher Tod stürzt das gesamte SANDKORN-Team in große Trauer.

Für die SANDKORN-Gesellschafter*innen und das Team:
Ullrich Eidenmüller, Daniela Kreiner, Erik Rastetter und Martin Wacker